Nun ist auch die Radiosendung, die wir im Rahmen des Seminars produzierten, online. Unter diesem Link findet sich auch die Zeitung, die wir beim Workshop in der Demokratiewerkstatt des Österreichischen Parlaments, zusammenstellten.
http://cba.fro.at/60092
Viel Vergnügen beim Hören und Lesen!
Spezialseminar "Selbstbestimmte Jugend"
Seminar BBN-NEM-222/e der Eötvös Loránd Universität Budapest, Institut für Germanistik, SoSe 2012
Donnerstag, 7. Juni 2012
Montag, 14. Mai 2012
FoodCoop
Unter
einer Foodcoop ist die Verbindung von Personen zum
gemeinsamen Einkaufen zu verstehen. Die Idee dahinter ist, dass man gemeinsam
große Mengen Lebensmittel direkt von den ProduzentInnen kauft, so lohnt es sich
für die Bauern, in die Stadt zu fahren und dadurch ihre Produkte günstiger zu
verkaufen. Dadurch kann man als Mitglied einer Foodcoop meist
preiswerter einkaufen als in einem Bioladen. Die Foodcoops funktionieren
so, dass die Mitglieder die Arbeit untereinander aufteilen und alle Angelegenheiten
zusammen verwalten.
Die einzelnen Foodcoops können unterschiedlich
funktionieren.
Zum Beispiel:
- Bei Bestellfoodcoops wird gemeinsam bestellt
- Bei Lagerfoodcoops wird ein gemeinsames Warenlager unterhalten
- Bei Mitgliedläden sorgt ein Angestellter für die Versorgung eines gemeinsamen Ladens.
In Deutschland gibt es schon zirka 300
- 400 Lebensmittelgemeinschaften. Sie sind auch in Amerika, in England oder in
Österreich zu finden. Es gibt immer mehr Menschen, die zu einer Foodcoop
stoßen.
Die Vorteile einer Foodcoop:
- Direkt von Bauern gekauften Waren
- Die Waren werden aus der Region einer Foodcoop gekauft, so werden auch die Bauer in der Nähe unterstützt
- Die Mitglieder einer Foodcoop können nachschauen, woher die Waren kommen, wie sie hergestellt werden
- Die Mitglieder einer Foodcoop können in der Herstellung der Waren teilnehmen
- Sie können zusammen bestimmen, was für Waren sie in ihrem Geschäft haben wollen und woher sie die Waren kaufen wollen
- Die Waren sind 100% gesund
- Im Vergleich zu einem Bioladen kosten die Produkte 40- oder 50% weniger
- Die Mitglieder einer Lebensmittelgemeinschaft bilden eine große Familie
Wie kann man Mitglieder sein?
Man muss
sich direkt bei einer Gruppe erkundigen, aber es ist in jeder Gemeinschaft
unterschiedlich. Das Vertrauensverhältnis ist sehr wichtig. Es gibt solche
Kooperativen, die neue Mitglieder nur auf Empfehlung aufnehmen, oder solche wo
eine Probezeit angesetzt wird, in der man sich kennenlernen kann.
Die
Mitglieder so einer Gemeinschaft können auf sich selbst stolz sein. Sie stellen
ein sehr positives Vorbild für die Welt dar. Meiner Meinung nach hat diese
Selbstbestimmung nur positive Seiten. Leider gibt es in Ungarn noch keine
Foodcoop, obwohl es hier eine schöne Zukunft haben könnte. Ich hoffe, dass bald
auch bei uns eine gegründet wird. Ich würde bestimmt Mitglied werden! J
Danke für
das Lesen!
Sophie
Links:
http://coops.bombina.net/wiki/Hauptseite (Foodcoopedia)
Samstag, 12. Mai 2012
Kostnixladen
Wir leben heute in einer Gesellschaft, deren
wirtschaftliche Verhältnisse auf dem Kapitalismus basieren. Dabei steht die Kapitalverwertung
im Mittelpunkt. Tauschmittel zum Warenerwerb ist das Geld und es gilt, aus
einem Geldbetrag mehr Kapital zu schlagen. Die Beziehungen zwischen den
Menschen am Markt werden über den Tausch von Ware und Geld vermittelt.
Daraus resultieren unweigerlich zwei Fragen. Ist das schon
immer so gewesen? Hat es schon immer Geld als Tauschmittel gegeben? Nein, so
war es nicht. In lang vergangenen antiken Zeiten geschah der Handel zwischen
den Menschen auf anderem Wege. Die verschiedensten Menschengruppen tauschten
ihre Waren untereinander. Sie lebten in Gemeinschaften und wenn sie etwas
benötigten, seien es gesammelte oder handwerklich geschaffene Erzeugnisse, so
wurde es innerhalb der Gruppe aufgeteilt und hergestellt. Sie waren dadurch in
der günstigen Lage, Selbstversorger zu sein.
Mit dem Einbruch der Antike begann man sich mit
verschiedenen Fachbereichen, wie zum Beispiel der Landwirtschaft, zu
beschäftigen und wurde dadurch produktiver. Die Arbeit wurde auf verschiedene
Personen aufgeteilt und so entstand die Notwendigkeit die Erzeugnisse
untereinander zu tauschen. Benötigte beispielsweise ein Schmied Weizen, so
hatte er die Möglichkeit mit einem entsprechenden Weizenbauer einen
Tauschhandel einzugehen, sofern er Dinge besaß oder herstellen konnte, die dem
Bauern von Nutzen sein konnten. Auf diese Weise entstanden im Laufe der
Jahrhunderte verschiedene Handelsplätze und auch Handelsrouten. Im
fortgeschrittenen Zeitalter der Antike, etwa um 500 v. u. Z. entstand das Geld
als Tauschmittel. Seitdem ist es für die Menschen von größtem Interesse, weil
es einerseits möglich ist, den eigenen Reichtum zu messen und zudem eine
langfristige Lagerung von Vermögen gegeben ist.
Aber was assoziieren wir, wenn wir das Wort umsonst hören?
Den meisten Menschen fällt mit großer Sicherheit zuerst das Wort „kostenlos”
ein, jedoch hat es eher die Bedeutung, dass etwas „ohne Gegenleistung”
beziehungsweise „frei erhältlich” ist. Hier geht es jedoch um eine
„Umsonstökonomie”, die auf bestimmte gesellschaftliche Verhältnisse verweist.
In Österreich bespielsweise existieren seit einiger Zeit sogenannte
„Kostnixläden” oder in Deutschland „Umsonstläden”, in denen das Individuum mit
seinen eigenen Bedürfnissen im Mittelpunkt steht.
Dort ist nicht der Tauschwert einer Ware, sondern der Wert
ihrer Nutzbarkeit von Interesse. Benötigt man einen Besitz nicht länger, sei es
ein funktionierendes Haushaltsgerät, lange nicht mehr getragene Kleidung oder
von Kindern abgelegte Spielsachen, kann man seine Habseligkeiten in diesen
Läden abgeben und anderen damit die Möglichkeit geben, diese kostenfrei zu
erwerben. Die Nehmenden können so aus einer Vielzahl verschiedener Waren wählen
und rein nach ihrem Bedarf auswählen, ob sie etwas mitnehmen oder nicht. So
kann man, statt die Dinge wegzuwerfen oder über Jahrzehnte ungenutzt zu lagern,
bedürftigeren Menschen helfen. Die Läden selbst verkaufen die Waren nicht
weiter, sie geben sie kostenlos an andere weiter; sie verschenken die Güter. So
freuen sich auch Kinder, deren Eltern nicht in der Lage sind, Geld für teure
Spielzeuge oder Kleidungsstücke
aufzubringen, über diese „Geschenke” sehr.
Doch ergibt sich aus dieser neu entdeckten alten Art des
Handels eine weitere Möglichkeit: Ähnlich der aufkommenden Welle des
Containerns bietet sich durch die kostenfreie Weitergabe von Waren die
Möglichkeit, den Markt zu erziehen. Überproduktionen können so langfristig nach
unten reguliert werden. Außerdem ergibt sich für unseren Planeten eine
Entlastung, wird doch weniger weggeworfen und damit weniger Müll produziert.
Aber nicht nur an Abfall würde gespart - auch wäre der zwanghafte Abbau von
Ressourcen und die damit verursachte Belastung der Umwelt weniger intensiv. Wichtige
Voraussetzung dafür ist, dass mehr Menschen den Mut haben, diesem Konzept der
Warenweitergabe zu folgen.
Alles in allem ist diese Idee eine wünschenswerte und in
Zukunft hoffentlich noch stärker genutzte.
Doch um langfristig Erfolg für diese Art des Handels zu
erzielen, ist es notwendig, dass mehr Menschen bereit werden, einerseits Dinge,
die sie nicht mehr benötigen, für andere herzugeben, und andererseits auch vom
Gedanken abkommen, alles was sie an Gebrauchsgütern benötigen unbedingt neu
kaufen zu müssen.
Danke für das
Lesen!
Mandrika
Freitag, 11. Mai 2012
Barcamp
In der Welt gibt es
viele Veranstaltungen in verschiedenen Bereichen (wie zum Beispiel in der Kunst
oder in der Bildung), wo die Bürger über Innovationen informieren und daneben ihre Erfahrungen austauschen können.
Heutzutage gibt es eine neue Form von Veranstaltungen der sogenannte Barcamp. Dieses neue Phänomen unterscheidet sich ein
bisschen von den klassischen Veranstaltungen, weil Inhalt und Ablauf
der offenen Tagung von den Teilnehmern selbst entwickelt und im weiteren
Verlauf gestaltet werden. Barcamps dienen dem inhaltlichen Austausch und der
Diskussion, können aber auch bereits am Ende der Veranstaltung
konkrete Ergebnisse vorweisen.
Seit dem ersten
Barcamp in Kalifornien im August 2005 verbreiteten sich Barcamps in Nordamerika, Asien und Europa. So fanden bereits Ende September 2006 in Berlin und Wien
die ersten Barcamps des deutschsprachigen Raums statt.
Ein Barcamp besteht
aus Vorträgen und Diskussionsrunden (sogenannte Sessions), die durch die Teilnehmer
selbst koordiniert werden. Alle Teilnehmer sind aufgefordert, selbst einen
Vortrag zu halten oder zu organisieren. Alle Unkonferenzen werden im Internet
angezeigt, dort bekommen wir alle nützlichen Informationen darüber und wenn einem eine der aufgezählten Veranstaltungen uns gefällt, dann muss man sich auf dieser
Internetseite anmelden. Die Anmeldung ist sehr wichtig, weil die Plätze
limitiert sind. Die Teilnahme ist kostenlos. Die Kosten der Veranstaltung und der Verpflegung werden oft von Sponsoren getragen. Im Allgemeinen dauert ein Barcamp mehrere Tagen,
deshalb müssen auch Unterkünfte besorgt werden, aber auch darüber sind Informationen im Internet zu finden.
An solchen
Veranstaltungen nehmen mehrere Dutzend bis Hunderte Interessente teil, die
eigene Themen ins Plenum geben und dazu je eine Arbeitsgruppe bilden. In
dieser werden mögliche Projekte erarbeitet. Die Ergebnisse werden am Schluss
gesammelt. Als Ergebnis entstehen fertige Projekte mit lauffähigem Code, oder
Code-Schnipsel zur Verbesserung bestehender Projekte oder nur Projektideen. Der
Moderator spielt eine wichtige Rolle beim Ablauf eines Barcamp. Er moderiert
das Plenum am Beginn und leitet die ganze Veranstaltung. Wichtig
ist eine Infrastruktur während des Barcamp, die für funktionierende Netzwerke
und Hardware sorgt, für ausreichend Stifte, Packpapier, Klebeband, aber auch
für Getränke und Verpflegung. Der Erfolg der Veranstaltung hängt letztlich an
der Fähigkeit der Veranstalter und auch der Teilnehmer.
10 Schritte ein
Barcamp zu organisieren:
Wir können auch
selbst ein Barcamp organisieren, nur diese 10 Schritte müssen wir befolgen!!!!
- Zuerst sollst du die Zeit (in der 6-8 Wochen im vorhinein) festlegen nachdem du www.upcoming.org auf mögliche Überschneidungen überprüft hast. Man wird wissen wollen wann das Ereignis stattfindet und es ist sehr viel überzeugender, wenn du eine klare Antwort geben kannst
- Schaffe die Grundlage für die Zusammenarbeit:
·
Lege
eine Seite auf www.barcamp.org an, wo du die nützlichen Informationen
(Registrierung, Startseite, Planung und Sponsoren) gibst.
· Eröffne
ein Googlegroup für die Zusammenarbeit der Organisatoren, wo die Teilnehmer
diskutieren können.
·
Richte
ein System zum Sammeln und Organisieren von E-Mail Adressen ein (zum Beispiel
eine gemeinsame Gmail Adresse)
·
Richte schließlich einen Skype-Account ein, wo die Teilnehmer „persönlich“ diskutieren könne,
ohne Schwierigkeiten, die echte persönliche Treffen mit sich bringen.
4. Stelle das Event auf der Startseite von www.barcamp.org ein und
verweise auf deine Barcamp-Website. Kontaktiere dir bekannte Blogger und gib Ihnen den wichtigsten Informationen über dein Barcamp (Datum und deine Website)
5. Nimm
den Kontakt mit diejenigen auf, die auf deine Anzeige geantwortet haben: Verteile
die Aufgabe schnell. Sei direkt, offen und dankbar für ihre Hilfe. Erlaube den
Leuten ihre Aufgaben so weit wie möglich selbst zu wählen, aber wenn nötig ist
etwas private Ermunterung hilfreich.
6. Verteile
die folgenden Aufgaben:
·
Sponsoren-Cowboy,
der Sponsoren sammelt, die bereit sind, dein Barcamp zu unterstützen. Er sorgt
auch dafür, dass am Ende Quittungen ausgestellt werden. Das ist dein “Buchhalter”
und von entscheidender Bedeutung.
·
Verpflegung-Zar:
du musst eine Gruppe von Leuten für 24 Stunden verpflegen, deshalb musst du auch für die Mahlzeiten sorgen. Versuche die Kosten niedrig zu halten, weil das
deine größte Ausgabe sein kann.
·
T-Shirt
Meister: du musst für ein gemeinsames T-Shirt sorgen, wo du die Sponsoren
anzeigen kannst.
·
WIFI-Guru:
die Teilnehmer brauchen Internetzugang um ihre Präsentationen halten zu können. Damit
du diese Bedürfnisse befriedigen kannst, dann brauchst du jemand, der die
Internetverbindung installiert und während der Konferenz am Laufen hält.
7. Suche einen Veranstaltungsort: Am wahrscheinlichsten wirst du den Veranstaltungsort durch einen persönlichen Kontakt eines Organisators oder eines aktiven Teilnehmers finden. Wenn du so keinen Ort findest, dann kannst du noch einen Sponsor suchen, der dir sein Büro oder Immobilie als Veranstaltungsort anbietet. So bekommst du diesen Ort auch kostenlos.
8. Sobald du einen Veranstaltungsort hast, dann gib ihn auf deiner Webseite an.
9. Mache Listen aller kleinen Dinge, die du zusammentragen musst. Stelle diese Listen auf deine Internetseite und ermuntere die Leute, so viel wie möglich von diesen Dingen zu spenden und/oder mitzubringen. Leihen ist viel besser als kaufen, wann immer dies möglich ist.
10. Bereite den Start vor: Versende 3-5 Tage vor der Veranstaltung eine Erinnerung und auch am Tag vor dem Event. Es ist sehr wichtig, dass du vor der Veranstaltung ruhig und ausgeruht bist. Wenigstens in der ersten Hälfte der Eröffnungsveranstaltung wirst du etwas Stress haben, und musst generell sicherstellen, dass die Teilnehmer reden. Genieße es dann!
7. Suche einen Veranstaltungsort: Am wahrscheinlichsten wirst du den Veranstaltungsort durch einen persönlichen Kontakt eines Organisators oder eines aktiven Teilnehmers finden. Wenn du so keinen Ort findest, dann kannst du noch einen Sponsor suchen, der dir sein Büro oder Immobilie als Veranstaltungsort anbietet. So bekommst du diesen Ort auch kostenlos.
8. Sobald du einen Veranstaltungsort hast, dann gib ihn auf deiner Webseite an.
9. Mache Listen aller kleinen Dinge, die du zusammentragen musst. Stelle diese Listen auf deine Internetseite und ermuntere die Leute, so viel wie möglich von diesen Dingen zu spenden und/oder mitzubringen. Leihen ist viel besser als kaufen, wann immer dies möglich ist.
10. Bereite den Start vor: Versende 3-5 Tage vor der Veranstaltung eine Erinnerung und auch am Tag vor dem Event. Es ist sehr wichtig, dass du vor der Veranstaltung ruhig und ausgeruht bist. Wenigstens in der ersten Hälfte der Eröffnungsveranstaltung wirst du etwas Stress haben, und musst generell sicherstellen, dass die Teilnehmer reden. Genieße es dann!
Weitere
Anmerkungen:
- Respektiert eure Mitorganisatoren und seid dankbar für ihre Hilfe.
- Ermuntere jeden sich zu engagieren.
- Werde nicht zu nachlässig mit der “Jeder muss teilnehmen”-Regel. Es geht nicht nur um Anwesenheit, es geht um Wissenstransfer.
- Denke daran: Es soll Spaß machen. Halte es auch so!
Bis heute werden
viele interessante Barcamps zu verschiedenen Themen wie zum Beispiel Bürgerjournalismus
(Barcamp Bürgerjournalismus), Facebook (fbcamp das Barcamp rund um Facebook),
Webangebote und Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen (Barcamp-junge
Medien in Erfurt) und das Educamp veranstaltet, was ich jetzt ausführlicher
vorstellen möchte.
Educamp:
Die Idee des
EduCamp basiert auf dem Prinzip des BarCamps. Den Schwerpunkt der EduCamps
bilden zumeist medienpädagogische Fragestellungen, aber auch generell die
Formen und Methoden des Lehrens und Lernens. Die Inhalte konzentrieren sich
hierbei meist auf den Einsatz von Medien im Bildungkontext und dies sowohl an
Schulen und Hochschulen als auch im Unternehmenumfeld. Ziel eines solchen
Events ist es, Menschen zusammenzubringen, die in den verschiedenen
Bildungbranchen beschäftigt sind und sich mit innovativen Formen, Formaten,
Technologien, Strategien etc. des mediengestützten Lernens auseinandersetzen,
um sich so über dessen Zukunft austauschen zu können. Zu diesen Personen zählen
Experten und Lehrende im Schul- und Hochschulbereich, sowie interessierte
Schüler und Studierende.
Woher kommt die
Idee?
Über den Einsatz
(neuer) Medien im Bildungkontext von Schulen, Hochschulen und Unternehmen wird
derzeit viel diskutiert. In einer Zeit steigender Informationsmengen erscheint
es notwendig, Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen, um up-to-date zu
bleiben und zusätzliche Wissensquellen zu erschließen, die bei der Bewältigung
von gestellten Aufgaben hilfreich sein können. Die Idee des EduCamp im
deutschsprachigen Raum stammt von den drei Medienwissenschaftlern Steffen
Büffel, Marcel Kirchner und Thomas Bernhardt.
Wie funktioniert
ein Educamp?
Basierend auf dem
Konzept eines BarCamps ist jeder der Teilnehmer dazu aufgefordert, ein eigenes
Thema einzubringen, über das er gern referieren möchte. Dies kann dann während
des EduCamp durch Vorträge, Workshops, Diskussionsrunden und auch jede andere
Methode des (wissenschaftlichen) Austausches realisiert werden. Zunächst werden
dafür alle Themen der Teilnehmer kurz vorgestellt und es wird ein Zeitfenster
vordefiniert, in dem das Thema behandelt werden soll. Anschließend werden die
so festgelegten Sessions auf die zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten
verteilt.
Das letzte Educamp
wurde in Köln im März veranstaltet, wo viele interessante neue Themen zum Bereich Schule vorgestellt wurden. Beispielweise hielt ein Teilnehmer des Educamps einen Vortrag
darüber, welche Kompetenzen ein Lehrer braucht. Dann wurden noch die Zukunft
der Lehrbücher und die Rolle der Medien in der Bildung diskutiert. Die nächste
solche Veranstaltung wird in Ilmenau vom 18. bis zum 21. Oktober stattfinden. Es
ist schon das 10. EduCamp und wird deshalb zum Jubiläum auch zu den Wurzeln
zurückkehren.
Leider ist diese
innovative Art des Wissensaustauschs in Ungarn nicht so verbreitet wie in anderen
europäischen Ländern. Das größte Barcamp in Ungarn wurde von einer ungarischen
Bank, Budapest Bank veranstaltet. in dessen Rahmen ein Wettbewerb unter den
Unternehmen ausgeschrieben wurde. Ziel des Wettbewerbs war das innovativeste Unternehmen unserer Heimat zu finden. Die weiteren Programme der
Konferenz erweckten großes Interesse. Ein Vortrag wurde von einer der innovativesten Persönlichkeiten Englands gehalten, Mike Butcher, der als Zeitungsredakteur arbeitet. Die mutigen Teilnehmer des Barcamps konnten auch selbst Vorträge zum Thema Innovationen in der Wirtschaft und in der Finanz halten
und Themen vorschlagen.
Dieses neue
Phänomen der Zusammenarbeit kann auch in der Bildung nützlich sein, wenn die
Lehrer manchmal Workshop oder aktive Zusammenarbeit in den Unterricht einfließen lassen.
Wenn euch diese neue
Form der Veranstaltungen gefällt, dann könnt ihr mutig ein Barcamp zu eurem beliebtesten Thema organisieren, weil allesamt wissen, dass jeder ein Barcamp veranstalten kann. Ich wünsche euch viel Erfolg!!!!!!!!!!!!!J
Quellen:
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit
Anita
Mittwoch, 9. Mai 2012
"Apartheid" im Europa des XXI. Jahrhunderts (Beitrag aus Sarajevo)
Der kleine Haris wachte zwar etwas müde
auf, jedoch einigermaßen glücklich, weil er an diesem Tag eine
Doppelstunde seines Lieblingsfaches “Englisch”
haben sollte. Unschuldig wie immer setzte er sich
in Gang und lief langsam gen seiner Schule. Wie
jeden Morgen traf er auf dem Weg seinen Freund Ivan, der nur zwei
Straßen weiter lebte und mit dem Haris gut befreundet war, obwohl
das seine Eltern und Nachbarn nicht gerne sahen. Eine
knappe halbe Stunde später waren sie vor dem Schulgebäude. Die
beiden waren in einer Diskussion darüber vertieft, wessen
Spielkartendeck wohl besser ist, Ivans oder doch das von Haris.
Dieses Gespräch wollten sie nach der
Schule beenden, weil sich ihre Wege nun vor den Schultoren trennte.
Wie jeden Morgen müssen die zwei Freunde verschiedene Eingänge
benutzen. Der Grund dafür ist, dass Haris
ein Bosniake, also ein bosnischer Muslime ist und Ivan ein bosnischer
Kroate, also ein Katholik ist. Die beiden
müssen in streng getrennten Schulgebäuden verweilen und zwar nur
mit Kindern, die ihrer eigenen Ethnie angehören.
Mit den “Anderen”
dürfen sie keinen Kontakt pflegen. Physisch getrennt, nach komplett
anderen Schul-programmen lernend und von den Lehrern einem leichten
“Brainwashing” unterzogen, müssen Kinder von kleinauf
aufwachsen. Einige haben das Glück von
toleranten Eltern erzogen zu werden, die ihnen das Gegenteil zeigen
von dem, was sie in der Schule gelehrt bekommen. Andere Kinder werden
von den Ihrigen auf gleiche Weise erzogen wie in der Schule und
schaffen dadurch Distanz und Hass gegenüber den “anderen”. Ein grauenvoller
Gedanke, dass Kinder nur wegen ihrer Ethnie oder
Religion anders behandelt werden und nur mit ihrer eigenen Ethnie
Kontakt haben dürfen.
So eine Geschichte
muss doch sicher Fiktion sein, oder? Doch
was, wenn die kurze Geschichte vor der eigenen Haustür passiert?
Was wenn “Apartheit” in Europa überlebt hat? EBEN GENAU DAS HAT
SIE!!! Diese Kurzgeschichte war ein fiktives Beispiel dafür, was
tagtäglich in Kleinstädten in Zentralbosnien passiert.
Warte mal,
Zentralbosnien? War das nicht irgend so ein judoslawisches Land?
Genau, Bosnien und Herzegowina ist ein souveräner Staat in
Südost-Europa,
in dem in den 90er Jahren einer der grausamsten Kriege des XX.
Jahrhunderts geführt wurde. Seit
dem Dayton-Friedensabkommen von 1995 ist das Land politisch in zwei
Entitäten geteilt – der Republika Srpska, dem serbischen Teil, und
der Föderation, die aus Bosniaken und Kroaten besteht. Mit
dem Krieg und auch nach ihm kam es zu starken Migrationen. Dadurch
änderte sich radikal die demografische Karte des Landes.
In
einigen Städten besteht eine demografische Mehrheit nur einer
Ethnie, während in anderen eine Gleichheit existiert. In
solchen Gemeinden kommt es oft zu Spannungen. Die
meisten solcher Kleinstädte gibt es in Zentral- und Südbosnien, wie
z.B. Travnik, Vitez, Mostar, Stolac, Fojnica, Maglaj, Novi Seher. In
solchen Städten ist die Prozentzahl von bosnischen Muslimen und
bosnischen Katholiken fast gleich. (Die
Seiten sind geteilt und es herrscht nur schwache Harmonie.) Die
Kinder werden nach verschiedenen Lehrplänen unterrichtet, die
Kroaten lehnen sich an den Lehrplan aus dem benachbarten Kroatien,
und die Bosniaken arbeiten nach dem Lehrplan aus der Föderation.
Demzufolge werden verschiedene Lehrbücher verwendet, insbesondere in
Fächern wie Landeskunde, Geschichte und der Muttersprache.
Obwohl die linguistischen Unterschiede zwischen dem Kroatischen und
dem Bosnischen minimal sind, werden diese aufgepuscht und ihnen wird
Wichtigkeit zugeschrieben, um einen “Unterschied” zwischen den
Ethnien zu verdeutlichen. Genauso konzentrieren sich die bosnischen
Kroaten im Geschichts- und Landeskundeunterricht mehr auf Kroatien,
während sich die Bosniaken eher auf das Land in dem sie leben
konzentrieren. Zusätzlich werden die Kinder physich
voneinander getrennt, wie im Falle Travnik wo die Schulhöfe mit
Zäunen getrennt sind. Unter Anderem ist der
kroatische Teil der Schule komplett renoviert worden, während der
andere Teil jeden Tag mehr verfällt.
Die Lehrer und
Politiker hegen oft Vorurteile gegenüber den anderen und geben diese
an die Kinder weiter.
Greta Kuna, die damalige
Bildungsministerin des Kantons Mittelbosnien, schockierte die
Öffentlichkeit 2007 mit ihrer unsensiblen Aussage: «Das Projekt der
Zwei Schulen unter einem Dach wird nicht abgeschafft werden, weil man
Äpfel nicht mit Birnen mischen kann. Die Äpfel zu den Äpfeln und
die Birnen zu den Birnen.»
Dazu kommen noch die
Eltern, die entweder tolerant sind und die Kinder dementsprechend
erziehen oder die Meinung der Lehrer unterstützen und den Völkerhass
pflegen. Unter den Kindern ist das Denken
ebenfalls geteilt. Während die einen den
Hass und die Aversion annehmen, würden die anderen gerne Kontakt
haben mit der “befeindeten” Ethnie. Vor allem die
Grundschulkinder wissen oft nicht, wieso diese Trennung besteht und
die Eltern haben dann Probleme, dies zu erklären und geben als
Antwort ein nüchternes “Das ist halt so”.
Daraus gehen
folgende Konsequenzen hervor: die Kluft zwischen Ethnien vertieft
sich, es finden keine Fortschritte hinsichtlich des Zusammenlebens
statt, die Spannung zwischen den Ethnien wird aufrechterhalten,
Kinder werden falsch informiert und dadurch werden zukünftige
Generationen mit Vorurteilen und falscher Denkweise erzogen…
Dienstag, 8. Mai 2012
"Bécsben mindent szabad"
Mit Sonnenbrand und Schlafmangel sind wir am Sonntag Abend nach Budapest zurückgekehrt. Lustig war's und informativ. Genauere Berichte folgen bald.
An dieser Stelle sei aber vor allem einmal den Gastgebern gedankt, bei denen StudentInnen und Dozent (also ich) zwei Nächte lang schlafen durften.
Der Titel dieses Posts ist übrigens ein Zitat einer Studentin.
Andreas
An dieser Stelle sei aber vor allem einmal den Gastgebern gedankt, bei denen StudentInnen und Dozent (also ich) zwei Nächte lang schlafen durften.
Der Titel dieses Posts ist übrigens ein Zitat einer Studentin.
Das Seminar bei der Graffiti-Führung. Die beiden großköpfigen Mädchen im Hintergrund stehen für die vier Studentinnen, die nicht an unserer Reise teilnehmen konnten... |
Andreas
Samstag, 28. April 2012
Wien, wir kommen!
Nachdem nun (fast) alle Vorbereitungen getroffen sind - auch den ersten Teil unserer Radiosendung haben wir bereits aufgenommen - richtet sich die Aufmerksamkeit auf das kommende Wochenende. Von Freitag, 4.6., bis Sonntag, 6.6., werden wir in Wien verschiedene Führungen, Workshops und selbständige Erkundungen machen - alles rund um die Themen Partizipation und Selbstbestimmung. Ein Vormittag in der Demokratiewerkstatt des Österreichischen Parlaments ist ebenso dabei wie eine Graffiti-Führung, ein Besuch des Guerilla Gartens Längenfeldgasse, ein Besuch der Ausstellung "Besetzt!" (über die Hausbesetzerszene im Wien der 70er, Wien Museum am Karlsplatz), und nicht zuletzt organisiert die Österreichische Hochschülerschaft eine Stadtführung für uns. Natürlich werden uns auch in das eine oder andere Lokal begeben - Landeskunde ist ja sehr wichtig...
Heute habe ich die Bahnkarten gekauft. Die Sonne scheint, die Schalterbeamtin am Keleti pu war ausgesprochen freundlich, die Vorzeiten sind also gut.
Andreas
Heute habe ich die Bahnkarten gekauft. Die Sonne scheint, die Schalterbeamtin am Keleti pu war ausgesprochen freundlich, die Vorzeiten sind also gut.
Andreas
Sonntag, 22. April 2012
Not verbindet Menschen (Beitrag aus Sarajevo)
Das
Friedensabkommen von
Dayton das 1995 von
den Präsidenten von Bosnien und Herzegowina, Kroatien und Serbien
unterschrieben wurde, brachte Frieden in die Region. Durch dieses
Abkommen kam es jedoch zur Teilung des Landes in zwei verschiedene
Entitäten, wobei auf dem Territorium der Föderation
von Bosnien und Herzegowina die Mehrheitsbevölkerung Bosniaken sind
und auf dem Territorium der Republika Srpska mehr bosnische Serben
leben. Obwohl dieses Friedensabkommen bereits vor 20 Jahren
geschlossen wurde, ist bis heute das politische System im Land nicht
geregelt. Der Grund dafür beruht auf den Problemen der nationalen
Zugehörigkeit, die immer wieder die Objektivität zum Beispiel bei
Wahlen, sowohl der führenden Politiker als auch der Wähler
beeinflussen.
Wie
steht dieses Friedensabkommen von Dayton aber nun mit dem heutigen
Tagesgeschehen
in Bosnien und Herzegowina in Zusam-menhang? Am
20.3.2012 versammelten sich ehemalige Mitglieder der Streitkräfte
von Bosnien und Herzegowina, die durch die Teilnahme am Krieg ein
Recht auf Frührente erworben haben, vor dem Gebäude des
Ministerrates von Bosnien und Herzegowina, um ihre noch ausständigen
Renten einzufordern. Schon
seit drei Jahren werden die Renten nicht ordnungsgemäß
ausgezahlt, so dass Schulden von insgesamt 29,8 Millionen KM (Mark)
entstanden sind. Die Soldaten drohen bereits am ersten Tag mit einem
Hungerstreik und fördern vom Staat die Lösung ihres
Problems. Dabei beziehen sie sich auf das Gesetz, das von der
parlamentarischen Tagung am Vorabend der allgemeinen Wahlen 2010
verabschiedet wurde. Das bereits bestehende Gesetz der Streitkräfte
von Bosnien und Herzegowina (OS BiH) wurde infolge dessen so ergänzt
und geändert, dass Soldaten, die bis 23. Dezember 1995 mindestens
zwei Jahre dem Land im Krieg gedient haben und dabei Mitglieder der
Armee von Bosnien und Herzegowina (ABiH), der kroatischen Abwehrmacht
(HVO) oder des Militärs der Republika Srpska (VRS) waren, und für
die der professionelle Militärdienst wegen ihrer Lebensjahre nicht
mehr verlängert werden konnte, in Frührente gehen können.
Die
Soldaten beschlossen nach der Änderung dieses Gesetzes ein Zeltlager
vor dem Parlamentsgebäude zu errichten, um so mehr Druck auf die
Regierung auszuüben. Ihr Pressesprecher Senad Hubijer machte es
ausdrücklich, dass die Soldaten so lange vor dem Gebäude ausharren
würden, bis ihr Fall in Augenschein genommen oder sie vor Hunger
sterben würden.
Das
Stichwort Not bringt
Menschen zusammen
offenbart sich hier, denn die ungefähr 1000 Männer, die jetzt
zusammen ihr Recht einfordern, standen sich vor 20 Jahren gegenüber
und schossen aufeinander. Die Feinde
von damals kämpfen
jetzt gemeinsam um ihr Überleben. Rechtlich hätten die Soldaten
ausbezahlt werden müssen, auch diejenigen, die damals gegen die
Föderation gekämpft haben, jedoch wurde damals bei der
Verabschiedung des Gesetzes ein sehr wichtiger Aspekt offensichtlich
nicht betrachtet: die Finanzen. Dadurch, dass das Land, von der
Wirtschaftskrise stark betroffen, sich in einer zunehmend
schlechteren, sowohl politischen als auch wirtschaftlichen Situation
befindet, ist es für den Staat schwer, die Renten auszuzahlen.
Fest
dazu entschlossen ihr Vorhaben bis zum Ende durchzuführen, bleiben
die Soldaten weiterhin in ihren Zelten. Nach zwei Tagen Hungerstreik
mussten einige medizinische Hilfe erhalten. Am dritten Tag wurde der
Hungerstreik aufgegeben. Bei anderen wiederum, verschlechterte sich
der psychische Zustand, da sie von den Vertretern des Ministerrates
provoziert, ausgelacht und nicht ernst genommen werden. Trotz der
starken Spannungen, gelang es den ehemaligen Mitgliedern der
Streitkräfte ruhig zu bleiben und ihren Streik ohne Exzesse
fortzuführen.
Den
Soldaten fällt es deutlich schwer auf dem kalten Betonboden die Tage
und Nächte zu verbringen, aber einfach nach Hause gehen, das wollen
sie nicht:
Hilfe
und Aufmerksamkeit bekommen die Männer von verschiedenen
nicht-staatlichen Organisationen, zudem unterstützen sie zahlreiche
Vereine von Bosniaken, Kroaten und Serben in Europa, Amerika und
Australien. Obwohl sie eine Lösung bis zum Ende der Woche erwartet
haben, stehen sie auch heute, 24 Tage nach dem Beginn des Streiks auf
demselben Platz und hoffen weiterhin auf ein friedliches Ende der
Proteste und die baldige Rückkehr zu ihren Familien.
Seminar "Sprachübungen"
Germanistisches Institut der Universität Sarajevo
Donnerstag, 19. April 2012
Okto TV
"Okto ist Vielfalt!"
Thomas Bauer, Kommunikationswissenschaftler
Der Fernsehkanal Okto ist ein österreichischer
partizipativer Fernsehsender, der seinen Sitz in Wien hat und dem
Gedanken des Bürgerfernsehens verpflichtet ist. Rechtlich gesehen
handelt es sich um einen Privatfernsehsender. In meinem Blogeintrag
beschäftige ich mich mit dem Aufbau und der Struktur des
Fernsehkanals, sowie seiner Geschichte und den Zielen, die Okto
verfolgt.
Das Logo von Okto
Okto
wurde im Rahmen der sogenannten Rot-Grünen
Projekte
ins Leben gerufen und vom Verein zur Gründung und zum Betrieb
offener Fernsehkanäle in Wien im Jahr 2005 gegründet. Nach einer
neunmonatigen Aufbauperiode ging er am 28. November um 20 Uhr
desselben Jahres mit der Sendung AfriKa
TV
auf Sendung.
Damit
wurde Okto zum ersten nichtkommerziellen Fernsehsender Österreichs.
Es
gibt auf Okto keine Werbung, der Sender wird über Förderungen durch
die Gemeinde Wien finanziert. Einzelne Sendungen konnten durch
EU-Förderungen kofinanziert werden.
Das
Programm orientiert sich an Gruppen, die laut Eigenangaben des
Senders "in der österreichischen Medienlandschaft
unterrepräsentiert sind".
Okto
hat nicht nur ein vielfältiges Programm, bei Okto kommen auch die
MitarbeiterInnen aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen und
beruflichen Kontexten. Sie bilden ein kleines, multiprofessionelles
Team, das mit viel Engagement und interkultureller Kompetenz für den
Support von rund 500 ProduzentInnen, attraktive Aus- und
Weiterbildungsangebote, einen reibungslosen Sendebetrieb und vieles
mehr sorgt.
Ein
Themenabend zum Internationalen Roma-Tag am 8. April
Was
den Empfang von Okto betrifft, so können A1 KundInnen den
vielfältigsten Programmmix des Senders auf Programmplatz 34
genießen.
Wer gar kein Kabel hat, kann trotzdem Okto gucken: Das Programm
gibt’s nämlich als Livestream.
Wer eine Sendung verpasst hat, kann diese jederzeit in der Oktothek anschauen.
Natürlich gibt es nicht nur die Möglichkeit, sich Okto anzusehen, sondern wer Lust bekommen hat mitzumachen, der sollte wissen, dass einzelne Sendungsteams immer wieder auf der Suche nach Menschen sind, die mit anpacken und neue Ideen einbringen. Das ist insbesondere eine gute Gelegenheit für Menschen, die (noch) kein Konzept für eine eigene Sendereihe haben, aber trotzdem gern bei einer Fernsehsendung mitwirken möchten. Mehr Infos unter : programm@okto.tv
Okto Wuzzl EM 2008
Ich finde, dass dies eine
hochinteressante Idee ist, in dieser (kapitalistischen) Welt einen
nichtkommerziellen Sender ins Leben zu rufen. Meiner Meinung nach hat
man dabei eine Menge Mut bewiesen, denn dieses Projekt hätte auch
leicht fehlschlagen können. Ich denke, dass auch das „aktiv
teilnehmen lassen” der Menschen dem Sender einen Erfolgsschub
gegeben hat, denn im Unterschied zu anderen Sendern, wo man lediglich
ein passiver Zuseher ist, bietet Okto zahlreiche Möglichkeiten, ein
Teil der Fernsehwelt zu werden. Dass dieses Modell durchaus Erfolg
hat, zeigt: 43% der Okto ZuseherInnen in Wien verfügen über einen
Matura- bzw. Hochschulabschluss. Damit liegt Okto weit über der
Grundgesamtheit aller Kabelhaushalte (36%).
Einige Beispiele:
Links:
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit !
Untitled88
Graffiti (Gastbeitrag aus Sarajevo)
Abgeleitet
vom italienischem Wort sgraffio, was soviel bedeutet wie „kratzen“,
gibt es Graffitis seit Menschen-gedenken. Seit dem Beginn der
Menschheit sind Gemälde anfänglich auf Höhlen-wänden entstanden.
Der Frühmensch hat mit Hilfe von Knochen oder Steinen Muster in den
Fels gekratzt. Später entwickelte er Techniken, die Vorgänger der
heutigen Sprüh- und Schab-lonentechniken waren. Graffitis haben es in
den letzten 35 Jahren geschafft, in jeden Winkel der Welt
vorzudringen und eine ungeheure Bandbreite an Stilen und
interessanten Künstlern hervorzubringen. Die heutige Form des
Graffiti entwickelte sich Ende 1960 in New York und Philadelphia, wo
Künstler damit begonnen haben ihre Namen auf Wände und
U-Bahnstationen zu schreiben. Obwohl Graffitis als Vandalismus
bezeichnet werden, haben sie durchaus auch positive Seiten, da durch
sie Protest zur Kunst wurde.
Auch die Wände Sarajevos dienen als eine hervorragende Projektionsfläche für die Darstellung der Unzufriedenheit, des Protests und der kollektiven Meinung der Bürger. Als Beispiele dienen Graffitis, die ein politisches Statement äußern und die die Menschen anregen sollen nachzudenken und ihr Leben nicht in die Hände der korrupten Politiker zu legen. Graffitis wie „DOSTA“ (Genug), und „PAZI METAK“ (Vorsicht Kugel), vermitteln eine politische Botschaft. Hinter diesen Äußerungen stecken zwei gleichnamige Organisationen, die gegen Korruption und bürgerliche Passivität kämpfen. Dadurch, dass sie die Bürger zum Nachdenken über die politische Situation in BiH anregen, stellen sie einen Kontrast zu Vandalismus dar. Neben ihrer politischen Aussagekraft, haben sie auch die Kraft, die Stadt bunter und schöner zu gestalten. Dadurch, dass im Krieg viele Gebäude zerstört wurden, wurden diese Ruinen zu öffentlichen Kunstwerken, die ihr trübes Schicksal verstecken und eine schönere Seite zeigen.
Auch die Wände Sarajevos dienen als eine hervorragende Projektionsfläche für die Darstellung der Unzufriedenheit, des Protests und der kollektiven Meinung der Bürger. Als Beispiele dienen Graffitis, die ein politisches Statement äußern und die die Menschen anregen sollen nachzudenken und ihr Leben nicht in die Hände der korrupten Politiker zu legen. Graffitis wie „DOSTA“ (Genug), und „PAZI METAK“ (Vorsicht Kugel), vermitteln eine politische Botschaft. Hinter diesen Äußerungen stecken zwei gleichnamige Organisationen, die gegen Korruption und bürgerliche Passivität kämpfen. Dadurch, dass sie die Bürger zum Nachdenken über die politische Situation in BiH anregen, stellen sie einen Kontrast zu Vandalismus dar. Neben ihrer politischen Aussagekraft, haben sie auch die Kraft, die Stadt bunter und schöner zu gestalten. Dadurch, dass im Krieg viele Gebäude zerstört wurden, wurden diese Ruinen zu öffentlichen Kunstwerken, die ihr trübes Schicksal verstecken und eine schönere Seite zeigen.
Demzufolge
können Graffitis als eine positive Form der Meinungsäußerung
bezeichnet werden und außerdem das Städtebild verschönern.
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